Projektabschluss Knowledge4Retail

Immer häufiger wird online eingekauft. Doch wie schafft man es, den stationären Einzelhandel wieder attraktiver zu gestalten? Mit dieser Frage hat sich das kürzlich beendete Forschungsprojekt Knowledge4Retail (K4R) auseinandergesetzt.

Das Projekt startete 2020 gefördert im Rahmen des BMWK-Programms „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“. Gemeinsam entwickelten zwölf Konsortialpartner und drei assoziierte Partner die nun resultierende Open-Source-Plattform. Mittels semantischer digitaler Zwillinge entstehen digitale Abbilder von Einzelhandelsfilialen in der K4R-Plattform. Hierdurch werden Daten einer Einzelhandelsfiliale auch aus verschiedenen Quellen kombinierbar. Entstanden ist darüber hinaus ein Ökosystem, von dem sowohl Unternehmen als auch die Forschung gleichermaßen profitieren können.

Während des Projektzeitraums wurden vier Anwendungsfälle entwickelt und erprobt, die nun alle vollständig über die K4R-Plattform laufen. Im ersten Anwendungsfall geht es um die Intralogistik, die im Einzelhandel durchschnittlich 48 % der gesamten Logistikkosten verursacht, weil die Prozesse meist manuell und mit keiner oder wenig digitaler Unterstützung ausgeführt werden. Durch den Einsatz von auf Künstlicher Intelligenz basierenden Services kann die K4R-Plattform hier Abhilfe schaffen. Beim zweiten Anwendungsfall, dem strategischen Handelsmarketing, geht es um den Filialaufbau, der möglichst optimal auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten sein sollte. Durch die Daten, die der digitale Zwilling von einer Filiale bereitstellt, lassen sich das Kaufverhalten der Kunden unter Wahrung der Privatsphäre analysieren und daraus Handlungsempfehlungen ableiten. Um das Thema Servicerobotik zur Unterstützung der Filialmitarbeitenden geht es im dritten Anwendungsfall: Autonome Roboter, die im Lager bestückt werden, können mit Hilfe der Daten des digitalen Zwillings selbstständig zum Zielregal fahren, um dort von Mitarbeitenden entladen zu werden. Der vierte Anwendungsfall dreht sich um einen intelligenten Kiosk, in dem sich Kunden selbst bedienen und beispielsweise bargeldlos per Kundenkarte bezahlen können. Durch den Einsatz von Sensoren wird der Warenbestand kontinuierlich überwacht und so das Zukunftsszenario von vollautomatischen Verkaufskonzepten demonstriert.

Weitere Information sowie die Anwendungsfälle von Knowledge4Retail finden sich online unter: https://knowledge4retail.org/


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